Rabenprinz I Rezension
Verlag: Cbj
Autor: Margaret Rogerson
Seitenanzahl: 381
Genre: Fantasy-Roman
Preis: 17,00 €
Klappentext:
Die 17-jährige Isobel ist eine begabte Porträtmalerin mit einer gefährlichen Klientel: das unheimliche Volk der Elfen; unsterbliche Wesen, die nichts erschaffen können, ohne zu Staub zu zerfallen. Doch als Isobel ihren ersten royalen Kunden empfängt – Rook, den Prinz des Herbstlandes – begeht sie einen fatalen Fehler. Sie malt den menschlichen Schmerz in seinen Augen – eine Schwäche, die Rook das Leben kosten könnte. Um sein Leben zu retten, müssen Isobel und Rook lernen, einander zu vertrauen. Doch als aus Vertrauen langsam Liebe wird, brechen die beiden ein Gesetz des Elfenvolkes, das gnadenlose Konsequenzen nach sich zieht …
Meine Meinung:
Ich tue mich ziemlich schwer, da ich nicht weiß, wo ich wie
anfangen soll …
Starten wir mit Isobel. Isobel ist ein junges Mädchen im
Teenageralter, hat lange blonde Haare, braune Augen und ein wunderschönes
Gesicht (wie man am tollen Cover erkennen kann). Sie ist eine begabte Porträtmalerin
und ihre Kunden sind die verhassten Elfen. Isobel kennt diese Wesen in und
auswendig und weiß, wie sie mit ihnen umgehen und wie sich ihnen gegenüber verhalten
muss. Der Preis für ihre Porträts sind Zauber. Zauber, die sie jedoch nicht für
sich alleine nutzt, sondern für ihre Familie (z.B. in Form eines Schutzzaubers
des Hauses, oder das die Hühner mehr Eier legen). Isobel ist sehr
familienorientiert und der Schutz ihrer Geliebten steht für sie an erster Stelle.
Sie war mir während des ganzen Verlaufs sehr sympathisch wenn auch kindisch.
Als der Prinz des Herbstlandes, Rook, bei Isobel
vorbeischneit, werden so einige Dinge ins Rollen gebracht. Elfen nutzen einen Glimmer,
sodass man ihr wahres, erschreckendes Wesen nicht erkennt, Ein Trugbild also.
So ist Rook groß, gut gebaut, alles sitzt an der vorgesehenen Stelle, hat
dunkle Haare und ein schönes Gesicht. Er ist anfangs eher zurückhaltend und
lässt Isobel ihre Arbeit machen.
Isobel erkennt schon direkt am Anfang, dass etwas mit Rook
nicht stimmt. Sie kommt nur lange Zeit nicht drauf, was es ist. So vergehen die
Sitzungen, in denen Isobel immer mehr Interesse an Rook zeigt und von ihm fasziniert
ist. Als sie schließlich erkennt, dass es Schmerz in Rooks Augen ist, malt sie
diesen mit auf das Porträt auf. Ein fataler Fehler, denn diese Schwäche wird in
der Welt mit einem Todesurteil geahndet. Auch erkennt sie, dass sie Gefühle für
ihn entwickelt hat. Für mich an der Stelle leider nicht verständlich, wie das
passiert sein soll, da die beiden kaum ein Wort miteinander gesprochen haben.
Aber naja…
Isobel ist sich zu keinem Zeitpunkt ihrer Macht über die
Kunst bewusst. Denn sie erweckt ihre Bilder zum Leben und lässt die Elfen
erkennen, was ihnen an Menschlichkeit fehlt. Ebenso sind Elfen sehr eitel und
die Kunst ist etwas, was sie nicht verstehen aber sie fasziniert.
So kommt es dazu, dass Rook eines Tages zurückkehrt und Isobel
entführt, damit sie dem Volk der Elfen mitteilen kann, dass ihr ein Fehler in
ihrer Malerei unterlaufen ist und Rook der Prinz bleiben kann.
Sie begeben sich nun gemeinsam auf ein Abenteuer. Was jedoch
einem Alptraum gleicht. Isobel macht Qualen durch, menschliche Qualen, die für
einen Elfen nicht verständlich sind. Also muss sie sich immer erklären und
rechtfertigen, um überhaupt eine Chance zu haben zu überleben.
Rook verhält sich zwischendurch auch nicht ganz so, wie ich
mir einen „erwachsenen“ Prinzen vorstelle. Schließlich altern Elfen nicht, sie
sind unsterblich. Scheinbar hat er in den Jahrhunderten seines Lebens nichts
dazu gelernt … Man merkt jedoch schnell, dass auch Rook sich verändert und sich
in ihm Gefühle regen, die er für nicht möglich gehalten hat. Er beschützt
Isobel um jeden Preis, auch wenn er dafür mit seinem Leben bezahlen muss. Denn
scheinbar sind Elfen doch verwundbar.
Hier und da begegnen die beiden bösen, mächtigen Wesen des
Waldes. Sie wandern durch verschiedene Welten, in denen auch jeweils andere
Jahreszeiten herrschen. Denn dort wo Isobel herkommt, gibt es nur den Sommer.
Irgendwann entwickelt sich zwischen den beiden auch eine
Beziehung und somit brechen sie das „Geltende Gesetz“. Dieses besagt, dass eine
solche Bindung zwischen Menschen und Elfen untersagt ist und wird, wie nicht
anders zu erwarten, mit dem Tod bestraft.
Beide überlegen sich einen Plan und es kommt zum Showdown …
Der Schreibstil der Autorin hat mich umgehauen. Sie schreibt
so metaphorisch, dass ich mir alles bildlich vorstellen, sogar riechen konnte.
Respekt dafür! Selbst die kleinsten Kleinigkeiten werden mit ihren Worten in
etwas Besonderes umschrieben und erweckt förmlich zum Leben.
„Ich tappte im Takt der rhythmisch zirpenden Heuschrecken
den Pfad hinunter; der spitze Winkel des Lichts machte die Sommerhitze noch
glühender, nach einer Weile klebte mein Nacken von Schweiß, blies der Wind
meine Haare zur Seite wurde er kühl. Die windschiefen, leuchtend bunt
gestrichenen Dächer der Stadt verschwanden hinter den sanften Hügeln, die wie das
Haar einer Frau von einem schmalen Pfad geteilt wurden.“
Kommen wir zu dem, was mich gestört hat… Ich wusste zum Teil
überhaupt gar nicht, in welcher Zeit ich mich befand. Es heißt zum Beispiel,
der Prinz kommt morgen. Jedoch hatte ich dann das Gefühl, dass eine Woche vergangen
ist, bis der Prinz sich überhaupt hat blicken lassen. Dann, ob auf ihrer Reise
Tage, Wochen oder sogar Monate vergehen?! Ich saß da echt und wusste gar nicht
wohin mit mir. Auch bin ich leider nicht ganz mit den beiden Charakteren warm
geworden oder der Welt, in welcher die beiden wohnen. Mir hat einfach das gewisse
Etwas gefehlt, dass dem ganzen einen Schups gibt.
Fazit:
Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht von Anfang an
begeistern und für sich gewinnen. Erst als ich dem Ende nah war, konnte ich
nicht mehr aufhören zu lesen. Schade eigentlich, denn diese Geschichte ist
einmalig und besonders. So einen Fantasy-Roman habe ich noch nicht gelesen und
bin auch mit anderen Erwartungen an das Buch rangegangen.
⇹⇹⇹
3,5/5 🌟
⇹⇹⇹
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